Wie Aminosäuren den Blutzuckerspiegel beeinflussen

Menschen, die an Diabetes Typ II erkrankt sind, können Kohlenhydrate, insbesondere aus Weißmehl-Zucker, nicht richtig verwerten. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Die Verwertungsprozesse werden durch das Hormon Insulin gesteuert. Bei an Diabetes Typ II Erkrankten kann vorhandenes Insulin nicht richtig verarbeitet werden oder ist die Insulinproduktion reduziert.

Bessere Insulinwerte durch bestimmte Aminosäuren

Wissenschaftler untersuchten die Wirkung von fünf Aminosäuren auf einen durch die Verabreichung von Glukose erhöhten Blutzuckerspiegel. Arginin und Glutaminsäure erhöhten in dieser Untersuchung den Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand (ohne Verabreichung von Glucose), die Aminosäuren Tyrosin, Tryptophan und Glycin hatten gar keinen Einfluss.

Die Erhöhung des Blutzuckerspiegels nach Verabreichung durch Glucose trat bei den Probanden durch Glutaminsäure ein, konnte jedoch durch die Aminosäuren Tyrosin, Glycin und Tryptophan reduziert werden. Arginin hatte dagegen keine Veränderungen zur Folge. Für die Therapie von Diabetes Typ II hat also nicht nur eine kohlenhydratreduzierte Ernährung Bedeutung, noch wichtiger sind die Aminosäuren, aus denen die aufgenommenen Eiweiße bestehen.

Aminosäuren beeinflussen den Blutzuckerspiegel direkt

L-Arginin ist eine der entscheidenden Aminosäuren, die die Insulinverarbeitung positiv beeinflussen. Sie steigert die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin. Versuche bestätigen, dass diese Aminosäure die Insulinempfindlichkeit gegenüber den Werten der Vergleichsgruppe um 30 % steigen kann. L-Arginin hat positiven Einfluss auf den Blutdruck, denn es trägt zu einer Erweiterung der Blutgefäße bei, was bei Arteriosklerose von Bedeutung ist. Damit kann L-Arginin gefährlichen Zivilisationskrankheiten vorbeugen.

Auch L-Carnitin kann die Insulinempfindlichkeit verbessern und ist daher in der Diabetestherapie sinnvoll. Eine zusätzliche Carnitinaufnahme kann Diabetikern nützen, denn die Aminosäure senkt den LDL-Cholesterinwert, optimiert also die Blutfettwerte und reduziert oxidativen Zellstress.

Vitamine und Spurenelemente tragen zur Senkung des Blutdrucks bei

Auch Zink kann den Insulinhaushalt positiv beeinflussen. Das Spurenelement ist für viele Stoffwechselvorgänge unverzichtbar und zum Beispiel für die Speicherung des Hormons Insulin notwendig. Zink ist Bestandteil zahlreicher Enzyme. Da Diabetiker eine deutlich erhöhte Zinkausscheidung haben, ist die zusätzliche Gabe des Spurenelementes oft sinnvoll.

Vitamin C kann zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen. Es ist aber nicht alle alleine dafür verantwortlich und kann überdosiert auch Schaden anrichten. Vitamin C stimuliert die Abwehrkräfte und Collagenbildung, fördert Entgiftungsvorgänge, ist an der Carnitinbildung beteiligt und regt die Absorption von Eisen an. Durch die Beeinflussung der Aminosäureproduktion kann es günstig auf den den Blutzuckerspiegel wirken.

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